Fritzipold wurde von der Kinder-und Jugendbuchautorin Alice Höller erfunden. Alice wurde 1974 geboren, ist Mutter zweier Töchtern und lebt mit Mann, 3 Katzen, 1 Hund und 2 Meerschweinchen in der Städteregion Aachen.
Ich habe ein Interview mit ihr gemacht und möchte Euch ihre Bücher gerne ans Herz legen, denn sie schreibt nicht nur Kinderbücher, sondern auch Bücher über Themen, die Jugendliche beschäftigen wie Mobbing, Alkohol und so weiter
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Foto: Fam. Höller |
1) wann hast Du Fritzipold erfunden und wie kamst du darauf ein
Mumselmonster zu erfinden?
Ich habe vor über 1o Jahren meine ersten Geschichten
geschrieben - Kindergeschichten - plötzlich waren sie da und wollten raus aus
meinem Kopf auf´s Papier. So schrieb ich munter drauf los, über alle möglichen
Themen, mit immer wieder neuen Protagonisten (Figuren). Eine von vielen war
"Ben und das kleine Mumselmonster Fritzipold" In dieser Geschichte sollte
Fritzipold Ben nur beweisen, dass es gar keine bösen Monster gibt - genauso
wenig, wie böse Kinder und er sollte Ben die Angst vor dem Einschlafen nehmen.
Meine Geschichten blieben lange in der berühmten
Schublade liegen, bis irgendwann meine Mäuse soweit waren, Geschichten zu
hören. Sie hörten sich einige an, aber eines stellte sich sofort heraus:
Fritzipold war es! Der war so süß und tollpatschig und sooo lieb. Also fing
ich an, meine Geschichten um zuschreiben und hauchte Fritzipold mit jeder
meiner Geschichten immer mehr Leben und Charakter ein. Inzwischen hat er sich
zu einem Familienmitglied entwickelt: die Mäuse überlegen oft, wie Fritzipold
sich wohl hier und da verhalten würden, was er sagen würde, was ihm passieren
könnte oder sie erinnern sich an seine Erlebnisse und spielen sie nach.
Erfunden habe ich ihn, lebendig wird er durch meine Familie, das macht ihn so
besonders und wertvoll für mich.
An dieser Stelle möchte ich schon etwas verraten:
Fritzipold wird sich bald noch mal kräftig verändern - nicht nur von seiner
Optik - ihr dürft also gespannt sein und besonders zur Weihnachtszeit
aufmerksam auf ihn werden ;-)
2) gibt es einen Ort wo du besonders gerne schreibst? Ein Ort , der Dich
inspiriert?
Am liebsten schreibe ich an meinem Schreibtisch -
Musentisch getauft (ich hab mich darin verliebt, als er in einer
Flohmarktgruppe verkauft wurde und MUSSTE ihn unbedingt haben - ein schöner,
älterer Eck-Kieferntisch) Meine Ideen kommen häufig nachts oder wenn ich
unterwegs bin, darum hab ich auch überall (in meiner Handtasche, oder am Bett
- meinen Schreibfroggy) einen Block mit Kulli griffbereit :-) Inspiration
erfahre ich meist durch meine Kinder oder ihren Freunden. Da Fritzipold
bevorzugt problematische Themen aufgreift, überlege ich mir auch viele Themen
selber, oder mit meinem Verlag gemeinsam, welche wir aufgreifen. Solche Themen
sind z.B. Dinge wie Umweltschutz, Selbstbehauptung und NEIN-sagen für Kinder,
der Tod, die Demenz, Hautfarben - verschiedene Herkunftsländer, usw. Ich
denke ohne Fritzipolds Charme und seiner tollpatschigen Art und ohne meine
Fachleute, die ich für jeden Bereich befragen darf, würde ich mich nicht an
solche Themen heran trauen. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht niemals nur
nach gut denken zu schreiben, sondern immer fundierte Angaben in meine Bücher
zu packen, da ich mir meiner Verantwortung durchaus bewusst
bin!
3) Hast du ein Vorbild als Schriftstellerin?
Ja, den habe ich: Klaus Baumgart - der Schriftsteller von
Lauras Stern. Ich liebe seine Art zu schreiben - liebevoll und gewaltfrei.
Außerdem bin ich ein großer Fan von Walt Disney - allerdings mag ich dort die
Bösewichte nicht, also verkneife ich mir diese gerne für meine eigenen Bücher
;-)
4) Gibt es einen Ort, den Du gerne mal besuchen möchtest?
Oh, da gibt es einige: Ich liebe das Meer und wäre gerne
öfter dort, ich liebe schöne Laubwälder, ich liebe Tanzhallen und die Bühne,
mich würden aber auch einige schöne Plätze dieser Erde interessieren ... Der
wichtigste "Ort", an dem ich sein kann und unbedingt bleiben möchte ist der
Platz im Herzen (meiner!) Kinder :-)
5) Hast du deine Buchidee von Fritzipold an viele Verlage geschickt bevor
das Buch veröffentlicht wurde?
Ja, es waren schon einige Verlage, an die ich mein
Manuskript geschickt habe. Angefangen habe ich unwissend bei sogenannten
"Druckkostenzuschussverlagen" - das sind keine echten Verlage, sondern
Dienstleister, die sich Geld dafür verlangen dein Buch zu veröffentlichen.
Glücklicherweise war ich zu geizig und hatte außerdem nicht die geforderte
Summe, so dass ich irgendwann verstand: Das kann es nicht sein. Somit breitete
ich mein Suchfeld aus und kam endlich an die "richtigen" Verlage. Ich weiß
nicht, wie viele Absagen es gegeben hat, bis mein Verlag - der Fant-Verlag
endlich zugesagt hat. Witziger Weise wollte dieser erst mein Rätselheft
veröffentlichen - das habe ich eigentlich nur erstellt, um bei meiner ersten
Lesung, zu der ich eingeladen wurde - im Rahmen der Akuta Alsdorf - etwas zum
Verkaufen und Kennenlernen zu haben. Glücklicher Weise konnte ich meinen
Verlag auch für meine Bücher und weiteren Ideen begeistern
:-)
6) Schreibst du ausser den Fritzipold Büchern auch andere Bücher? Z.B.
Romane für Frauen oder Krimis?
Ich habe schon meinen ersten Fantasy-Roman geschrieben,
der sich derzeit noch mal in Überarbeitung befindet - "Amritamyen - das
gefallene Einhorn", parallel dazu schreibe ich am 2. Teil (Jeder Teil ist für
sich abgeschlossen, etwas, das mir sehr wichtig ist!), ich werde
irgendwann sicherlich noch einen Frauenroman schreiben, ich plane, gemeinsam
mit meiner großen Tochter ein Kinder-Fantasy-Buch zu schreiben - mal sehen,
was daraus wird :-). Ideen sind schon einige da, es fehlt einfach die Zeit der
Umsetzung - so ein Buch braucht einfach eine ganze Weile, ehe es
veröffentlicht werden kann ;-) Und wo du Krimis erwähnst: es ist die
Überlegung da, mit einem bekannten, guten Krimiautor (Robert Herbig) einen
gemeinsamen Jugendkrimi oder eine Reihe zu schreiben - aber bisher muss es
leider erst mal nur bei dieser Idee bleiben, denn auch er hat viele eigene,
gute Projekte.
7) Du hast ein Buch geschrieben für Kinder/Jugendliche mit LRS. Wie kamst
du auf die Idee?
Durch meine ehrenamtliche Tätigkeit in unserer
Schulbücherei und durch Sätzen vieler Eltern wie: "Ohh, mein Kind liest gar
nicht. Ich wollte, es würde mal mehr lesen", usw. bemerkte ich, dass viele
Kinder Schwierigkeiten mit dem Lesen haben. Da mein Verlag unter anderem auch
auf Legasthenie einen Schwerpunkt gelegt hat, kam die Idee Kurzgeschichten für
Jugendliche in Silbenschrift heraus zu bringen, da kaum ein Jugendlicher das
Lesen mit Kinderbüchern lernen würde. Es sind drei Kurzgeschichten zu Themen,
die die Teens bewegen sollen, in drei Schriftarten, um den Leseerfolg steigern
zu können. Zusammengefasst sind sie in dem Buch "Stopp!" - dort allerdings in
"normaler" Schrift und können so begleitend zum Unterricht genutzt werden -
auch hier Schwerpunkt auf Mobbing, Figurprobleme und erste Erfahrungen mit dem
Alkohol - dieses Mal allerdings ohne Fritzipold ;-)
Mehr über Fritzipold und den anderen Projekten von Alice Höller findet ihr unter www.fritzipold.de
Ich bedanke mich bei der lieben Alice für das Interview, es hat mir viel Spaß gemacht!
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